Buchgeschichte der Johannesapokalypse – ein neues Forschungsprojekt
Das letzte Buch der Bibel – in welchem Sinn ist es ein Buch? Wenn man darunter eine eigene physische Einheit versteht, dann muss man sagen: Die Johannesapokalypse ist in diesem Sinn fast nie ein «Buch». In der Neuzeit ist sie meist der Abschluss des gedruckten Buches «Bibel». Doch wie verhielt es sich in den eineinhalb Jahrtausenden der handschriftlichen Überlieferung?
03.02.2023
Die Antwort ist erstaunlich komplex. In griechischen Handschriften der Spätantike und des Mittelalters tritt die Johannesapokalypse in unterschiedlichen Zusammenhängen auf, und diese Zusammenhänge sagen etwas darüber aus, mit welchen Intentionen die jeweiligen Bücher geschaffen, gelesen und weitergegeben wurden.
Solche und ähnliche Fragen werden in einem neuen Projekt untersucht, das im Januar 2023 angefangen hat. Es wird in Zusammenarbeit mit der Kirchlichen Hochschule Wuppertal durchgeführt. Die Projektleitung liegt in den Händen von Prof. Martin Karrer (Wuppertal) sowie Prof. Martin Wallraff und PD Patrick Andrist (München). Als neue Münchner Mitarbeiterin in diesem Projekt begrüßen wir Frau Dr. Anne-Elisabeth Beron. Des weiteren ist Dr. Darius Müller (Wuppertal) daran beteiligt. Das Projekt wird mit Mitteln der Thyssen-Stiftung gefördert.